Page 7 - ComputerWorks Magazin 1/2016
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Bei der Entscheidung der niedersächsischen Fachjury zugunsten des Projekts dürfte die verblü ende Wirkung des charakteristischen Gebäudes, die es zu einer echten Sehenswürdigkeit macht, eine Rolle gespielt haben. Genauso stark ins Gewicht  elen wohl die ausgeklügelten inneren Prozesse des Projekts.
Beim Paläon werden verschiedene Gebäudeteile so kompakt aneinandergefügt, dass Synergien entstehen. Beispielsweise beim Besucherlabor, wo das interaktive Lernen und Verstehen die Schnittstelle zwischen der Ausstellung und den echten Forschungslaboren bildet.
Jäger und Beute sind weitere Themen, die die Gestaltung des
Gebäudes beein usst haben. Wer genau hinsieht, ahnt vielleicht,
wo das gefaserte Fleisch der erlegten Pferde seine Spuren hinterlassen hat. Die Speere selbst mit ihren asymmetrischen Spitzen glaubt man in
der Form der großen Fenster wiederzuerkennen.
Diese scharfen Einschnitte in der Gebäudehülle inszenieren immer wieder Ausblicke zur Fundstelle der Speere und zur Grube des Braunkohletagebaus, zur nahen Waldlandschaft und den weidenden Przewalski-Pferden,
was sie zu einem faszinierenden Teil der Ausstellung macht.
Vectorworks – jeder Idee gewachsen
Die Mitarbeiter von Holzer Kobler Architekturen arbeiten seit der Gründung 2004 mit Vectorworks Architektur. Auch das Paläon wurde vollständig mit dieser CAD-Software geplant.
Mau schätzt besonders die Flexibilität des Programms:
„Vectorworks ist sehr intuitiv zu bedienen und man  ndet sich schnell darin zurecht. In unserem Büro geht es darum, auch unkonventionelle Lösungsansätze zu Papier bringen zu können.
Dabei kommt uns die Arbeitsweise in Vectorworks entgegen.
Im Programm wird einem nicht vorgeschrieben, wie man zum Ziel kommt, sondern man kann verschiedene Wege gehen.“
In vielen Planungssituationen macht diese Eigenschaft
Vectorworks sehr e zient:
„Mit Vectorworks komme ich zum Beispiel sehr schnell zu meiner gewünschten Pfosten-Riegel-Fassade, die sich anpassen lässt:
Man fügt einfach ein Feld hinzu oder entfernt eines, das Raster passt sich automatisch an“,
meint Mau.
„Im Programm wird einem nicht vorgeschrieben, wie man zum Ziel kommt, sondern
man kann verschiedene Wege gehen.“
Das Paläon hat bis heute zahlreiche Besucher nach Schöningen gezogen, darunter viele Schulklassen. Dazu tragen auch zahlreiche Angebote und Veranstaltungen bei, wie Konzerte, Sonderausstellungen, Vortragsreihen, Sportevents und einiges mehr, das die mittlerweile fast 200.000 Besucher bei Laune hält. Die Besucherzahlen beweisen, dass das Konzept des Paläons aufgeht. Und davon pro tiert die ganze Gegend, die touristisch durchaus auch anderes zu bieten hat.
Holzer Kobler Architekturen
Gründung: 2004 von Barbara Holzer und Tristan Kobler
Standorte: Zürich und Berlin
Mitarbeiter: 50
Das international agierende und vielfach ausgezeichnete Büro
(Grand Prix Design der Schweizerischen Eidgenossenschaft) ist für sein breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern bekannt, die neben Architektur und Szenogra e auch Städtebau, Design und das Kuratieren von Ausstellungen abdecken. www.holzerkobler.com
Paläon
Neubau Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere Projektleiter: Volker Mau
Bauherr: Stadt Schöningen
www.palaeon.de
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