Page 12 - ComputerWorks Magazin 2020-1
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 Wo stehen wir? BIM IN DER LANDSCHAFTSARCHITEKTUR BIM – Mittlerweile hat vermutlich jeder im Laufe der letzten zwei bis drei Jahre diese 3 Buchstaben gehört. Einige mussten sich schon tiefergehend damit auseinander­ setzen, andere betrifft es derzeit noch nicht. Aber soviel sei schon gesagt, BIM kommt sicher. BIM ist die Abkürzung für Building Information Modeling. Es beschreibt eine Planungsmethode, die mit Bauteilen und Informationen ein Bauwerk von der Planung über den Bau und Betrieb bis zum Abbruch abbildet. Das Ganze als internationales (daher die englische Bezeichnung!), herstellerunab­ hängiges Format. Mit BIM wird ein gewerke­ übergreifendes 3D­Modell in der Planung zusammengebaut. Autor: Klaus Holsmölle 12 Die Einführung von BIM als Planungsmethode ist vom BMVI als Ziel für öffent- liche Bauaufträge festgeschrieben. Der große Vorreiter ist die Deutsche Bahn, die bereits für alle Bauprojekte die BIM-Planungsmethode vorschreibt. Aber auch einige Bauherren und Generalunternehmer sehen in dieser Planungs- methode einen Vorteil für sich und verpflichten die Planer zur Abgabe eines BIM-Modells. Damit sind bereits auch einige Landschaftsarchitekturbüros in der Pflicht, ihre Planungen als BIM-Modell einzubringen. Wenn Sie bisher also keinerlei Berührungspunkte hatten, kann sich dies durch einen Auftraggeber schnell ändern. Dann sollten Sie bereits vorbereitet sein! Das BIM-Modell ist ein 3D-Modell. Sie zeichnen also nicht mehr 2D, sondern modellieren 3D. Das ist meines Erachtens die erste große Hürde. Aber, bei einem BIM-Modell handelt es sich um ein Arbeitsmodell und nicht um eine Visualisierung, wie Sie es beispielsweise aus Wettbewerben kennen. Das BIM-Modell dient als Austausch für alle Gewerke, um ihre Planung im Gesamtmodell einzufügen. Dabei wird durch einen BIM-Manager des Auftrag- gebers im Vorfeld schon festgelegt, welche Detailgenauigkeit pro Leistungs- phase jeweils für das Modell gefordert ist. Der zweite große Schritt ist die Auseinandersetzung mit der BIM-Methodik. Was bedeutet BIM und was bedeutet das für meine Arbeit im Büro. Neben der 3D-Darstellung erhalten die Bauteile zusätzlich Informationen, dafür steht das „I“ im Namen. Diese Informationen beschreiben ein Bauteil über einen textlichen Teil. Dabei wird ein Teil der Informationen automatisch aus dem System generiert. Wenn Sie eine Belagsfläche mit dem Belag/Weg-Werkzeug zeichnen, wird die Information „Weg“ automatisch angehängt. Ein anderer Teil muss/kann individuell ergänzt werden. Auch das legt der BIM-Manager im Vorfeld gemeinsam mit Ihnen fest. Diese Informationen können Sie für die eigene Arbeit, beispielsweise der Mengenermittlung oder Ausschreibung verwenden. Die Fachplanerkollegen nutzen die Daten, um ihre eigene Planung abzugleichen und auf Kollisionen zu prüfen. 2D-Darstellung in Vectorworks  12 


































































































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