Page 4 - Vectorworks Anwenderbericht Monte-Rosa-Hütte
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Anwenderbericht Architektur: Bearth & Deplazes | Monte-Rosa-Hütte
Fünf Monate später wurde die Neue Monte-Rosa-Hütte unter großer Beachtung der Öffentlichkeit und der Medien eröffnet. Die Kosten für den Bau betrugen 6,5 Mio Schweizer Franken.
Abgelegener Außenposten in der Wildnis
Zur Hütte führen keine Straßen und die Wanderer kommen zu Fuß über steiniges, schneebedecktes Terrain. Besucher kön- nen im Sommer in drei bis vier Stunden vom nächstgelege- nen Bahnhof der Gornergratbahn in Rotenboden laufen. Nach dem anstrengenden Aufstieg werden sie mit einer sauberen und bequemen Unterkunft belohnt.
Die Hütte kann bis zu 120 Gäste beherbergen. Der einfache Küchen- und Essbereich besteht aus Fichten- und Tannen- holz, das wegen seiner Nachhaltigkeit gewählt wurde. Ein hel- ler Gemeinschaftsraum dient als gemütlicher Treffpunkt.
Die Schlafzimmer sind mit trapezförmigen Matratzen in ver- schiedenen Größen ausgestattet, die der Form des menschli- chen Körpers angepasst sind (oben breit und unten schmal). So wird der wenige Platz optimal genutzt. Die ETH-Studenten verwendeten Vectorworks, um die Platzierung und Anzahl der
Betten im vorgegebenen Raum zu maximieren. Das Entwurfs- team simulierte unterschiedliche Szenarien für die Betten und Gebäudeelemente, um den gesamten Entwurf der Hütte zu optimieren – was viel Entwicklungszeit sparte und die Gebäu- dekosten reduzierte.
Vom Schutzbau zur modernen Unterkunft
Ästhetisch ist das Design der Monte-Rosa-Hütte karg wie die Landschaft. Ihr spiegelndes Dach reflektiert die Umgebung, während es wertvollen Solarstrom für das Gebäude liefert. Ein Fensterband zeichnet das Treppenhaus nach und bildet die Bergrücken der berühmten Gipfel in der Ferne ab. Im Inneren erinnert die Verwendung von Holz die Besucher an die natürli- che Umgebung der Hütte. Das geneigte Treppenhaus trifft auf abgewinkelte Wände und führt so den Eindruck des Aufstiegs zur Hütte weiter.
Obwohl die Monte-Rosa-Hütte sich in ihre natürliche Umge- bung elegant einfügt, ist das Design sehr extrem. Das Ge- bäude besteht aus einem unregelmäßigen Polygon mit zehn inneren Segmenten, die durch strahlenförmige Querbalken
Ein umlaufendes Fensterband spiegelt die Berggipfel, führt das Treppenhaus weiter und lässt Licht und Wärme in die Hütte strömen.


































































































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