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Anwenderbericht Architektur: Bearth & Deplazes | Monte-Rosa-Hütte
Die asymmetrischen Winkel der Hütte minimieren den Einfluss von Schnee und Wind und optimieren das Raumangebot für die Gäste.
entstehen. Man kann es mit einer Orange vergleichen, deren Schale grob abgeschnitten wurde. Seine fünf Geschosse sind von asymmetrischen Winkeln eingefasst. Die Form wurde im Hinblick auf Effizienz entworfen – maximaler Rauminhalt bei gleichzeitig möglichst kleiner Oberfläche – und reduziert den Einfluss von Wind und Schnee auf ein Minimum, während gleichzeitig mehr Raum für Gäste zur Verfügung steht. Zehn Punktfundamente verankern die Struktur in den Felsen und tragen eine sternförmige Konstruktion aus Stahl mit radial an- geordneten Querwänden.
Das Entwurfsteam verwendete Vectorworks Architektur, um die komplexe Geometrie der Monte-Rosa-Hütte zu gestalten: Insgesamt 420 verschiedene Wand- und Deckenelemente wurden auf diese Weise zusammengesetzt. Eine Herausfor- derung war es, die verschiedenen Geometrien im Computer zu entwickeln und dabei die Detaillösungen so ähnlich wie mög- lich zu halten, wie z. B. die Bandverglasung im Fensterband, die Holzkonstruktion und Zimmerarbeiten und die Schlafzim- mermöblierung. Dabei waren die ausgeklügelten Symbolfunk- tionen von Vectorworks für das Team sehr hilfreich.
Die Studenten verknüpften mit dem CAD-Programm die Daten in einer „digitalen Kette“. Damit wurden die Komponenten der Hütte in jeder Phase des Projekts feinabgestimmt und nahtlos vom Konzept zum Entwurf, zur Entwicklung, zur Herstellung und schließlich zur Produktion weitergegeben.
Das Ergebnis sind präzise angefertige Gebäudeelemente und eine reibungslose Zusammenarbeit mit den zahlreichen an- deren Projektteams. Durch den Einsatz der digitalen Kette für die Abklärung von Komplexität und Effizienz konnte das Team die Anzahl der Gebäudeelemente um 30 Prozent und deren Gewicht um 40 Prozent reduzieren und die Grundelemente laufend, auch bis zum Schluss des Prozesses, anpassen. Da Vectorworks auch eine Grundlage für die Kalkulation – nach Schweizer Standards – lieferte, hatte man den Aufwand für das Projekt stets im Blick.
Ein nachhaltiges Gebäude
Die Entwürfe des „Studio Monte Rosa“ entstanden alle im Hinblick auf Autarkie und Nachhaltigkeit. Dieses Ziel entstand aus dem Anliegen des SAC, die Alpen für künftige Genera- tionen zu schützen. Die 153 Hütten des SAC sind einfache Räumlichkeiten, die in ihrer Funktion Schutz bieten und hinter das Erlebnis der Berge zurück treten sollen. Eine nachhaltige Hütte, die ihre eigene Energie produziert, repräsentiert hier die nächste Generation von umweltfreundlichen Methoden mit Hilfe von fortschrittlicher Technik. So wird sichergestellt, dass die Bergwelt in Zukunft weniger belastet wird.
Deplazes und sein Team wählten für die Hütte erneuerbare Baumaterialien. Damit wurde Holz zu einer der am öftesten verwendeten Komponenten im Gebäude.


































































































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