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Anwenderbericht Architektur: Bearth & Deplazes | Monte-Rosa-Hütte
Trapezförmige Matratzen in verschiedenen Größen optimieren den Raumbedarf der Schlafplätze, ohne auf Komfort zu verzichten.
zwei wichtige Ziele erfüllen: Es sollte ein komfortabler Ort zum Essen, Ausruhen und Austausch mit anderen Reisenden sein und der ETH Zürich die Forschung über den nachhaltigen Um- gang mit wertvollen Ressourcen ermöglichen.
Beim Entwurf und bei der Ausführungsplanung der Monte- Rosa-Hütte arbeiteten das Schweizer Büro Bearth&Depla- zes Architekten und das „Studio Monte Rosa“ mit der CAD- Software Vectorworks. Die Studierenden waren für Konzept, Entwurf und Forschungsphase gemäß den Vorgaben und des Budgets des SAC verantwortlich, während das Architek- turbüro das Projekt ausführte. Die Herausforderung für die Studenten war, ein Gebäude zu schaffen, das weit entfernt vom öffentlichen Strom- und Wassernetz errichtet werden und dennoch genug Energie und Wasser erzeugen konnte, um die Bedürfnisse seiner Gäste zu erfüllen. Gleichzeitig sollte es dem extremen Wind und den Schneemassen widerstehen sowie den Erdbeben, die das Gebiet auch heimsuchen. Unter der Anleitung von Bearth&Deplazes Architekten ar- beiteten die ETH-Studenten in den Jahren 2003 bis 2005 während vier Semestern am Entwurfskonzept. Zusätzlich ver- brachten sie ein weiteres Jahr mit spezieller Forschung zur Optimierung der Hütte und ihrer Bestandteile. Nach zwölf ver- schiedenen Vorschlägen verfeinerten sie ihre Idee in einem bahnbrechenden Entwurf. Der Grundstein für die Hütte wurde im Sommer 2008 gelegt und der Bau begann im Mai 2009.
Der Aufenthaltsraum mit hellen Holzstützen, die markante Verbindungen und digital geschnitzte Jahresringe zeigen, bietet den Wanderern eine einladende Umgebung zum Essen und Reden.
„Was mich von Anfang an interessierte, war der zivi- lisationsferne Standort – eine Art Robinson-Crusoe- Fall. Wir fingen damit an, uns zu fragen, wo all das herkommt, was wir täglich selbstverständlich konsu- mieren oder beanspruchen. Die Antwort lautet natür- lich: aus einem hochkomplexen, gesellschaftlichen Raum, einem im Alltag eingespielten, technologisch hochgerüsteten Umfeld, nicht aus einer nostalgisch verklärten Landschaft und nicht aus dem romanti- schen Ambiente scheinbar verlassener Alphütten.“
Andrea Deplazes, Professor für Architektur und Konstruktion, Leiter ETH-Studio Monte Rosa, Departement Architektur, ETH Zürich sowie Bearth & Deplazes Architekten, Chur, Schweiz


































































































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